Von Flössern und Holzhauern
               
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Von Flößern, Holzhauern und Holzlegern

Die Spuren sogenannter kleiner Leute sind schwieriger zu ermitteln als die der großen Namen der Politik, der Religion und der Kultur. Aktenvermerke und Eintra­gungen in Kirchenbüchern lassen nur wenige Aufschlüsse über ihr Leben zu. Trotzdem können aus Archivalien Angaben über Namen und Berufsbezeichnungen im Zusammenhang mit der Flößerei gemacht werden.

Aus den Kirchenbüchern der lutherischen Gemeinde von Trippstadt, einer typischen Waldgemeinde im Pfälzerwald, die alfred H. kuby auswertete, (18) ergeben sich einige Anhaltspunkte durch die Berufsbezeichnungen.

Trippstadt war durch Kurfürst johann wilhelm an seinen Oberjägermeister ludwig anton freiherr von hacke verliehen worden, dessen Sohn franz karl joseph, ebenfalls kurpfälzischer Oberstjägermeister, das barocke Schloß 1766 erbauen ließ, das später als Forstamt und Forstschule diente.

Die Freiherren von Hacke waren im 18. Jahrhundert Chef des gesamten Forstwesens, gleichzeitig auch oberste Chef der Jägerei. (19) Als oberster Chef des Forst­wesens stand z.B. franz karl joseph von hacke auch der Flußorganisation vor, die Forstmeister georg franz glöckle aufzubauen hatte (Kap. F. 7).

Auf der unteren Ebene des Forst- und Flößereiwesens werden Holzhauer, Flößer, Forstbedienste und deren Vorgesetzte, die Forstmeister, angeführt. Hier aus Trippstadts Kirchenbüchern folgende Beispiele:

  • 1685: henrich schneider, Floßer aus Lautern 1711: joseph henn, ein Holtzhauer 1722: johann, ein Holzmacher

  • 1729: hans henrich schmalenberger und sein Vetter philipp S. reisen "uf Mannheim, das geflöste Taubholtz ufzusetzen". Offenkundig waren sie am dortigen Holzhof als Holzleger beschäftigt.

  • 1733: hans görg hotter "gewesener Holländer Holtzhauer"; es könnte sich um einen Waldarbeiter gehandelt haben, der im Auftrag der Holländergesellschaften Bäume schlug und vielleicht auch nach Holland flößte.

  • 1740: peter bernhard, Holtzhauer

  • 1764: johann jacob huhn, ein Holtzhauer im Hochstätter (Hofstätter) Wald

  • 1773: leonhard quarz, Holtzmacher in Langensohl


Gerd Norbert Meyer, "FLÖßEREI UND TRIFTWESEN IN DER PFALZ", innerhalb des Buches "Altes Handwerk und Gewerbe in der Pfalz, Pfälzerwald", Waldbauern, Waldarbeiter, Waldprodukten- und Holzwarenhandel, Waldindustrie und Holztransport von Helmut Seebach (Herausgeber) erschienen. © bachstelz-verlag helmut seebach Verlagsbuchhandel für Pfalzliteratur Annweiler-Queichhambach 1994, ISBN 3-924115-13-3, Veröffentlichung innerhalb dieser Diplomarbeit mit Genehmigung des Autors und des Herausgebers vom 13.11.2000


 

 

 

 

 

 

 

 


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