Bachputzen und Fronarbeiten
               
Zur Anfangsseite ] Eine Ebene höher ] Die Flösserei auf dem Speyerbach ] Die Flösserei auf der Queich ] Von Flössern und Holzhauern ] Das Holzmonopol ] Georg Franz Glöckle ] [ Bachputzen und Fronarbeiten ] Flossbach contra Mühlbach ] Das Triften ] Die Kanalisierung ] Der Frankenthaler Flossgraben ] Die Klausen ] Scheeren und Rechen ] Die Holzhöfe ] Trifteinrichtungen des 19.Jhds ] Die Trift-eine frühe ABM ] Trift und Wirtschaftsgeschehen ] Der Niedergang der Trift ] Status der Flösser ] Die Trift in bayerischer Zeit ] Pro und Contra ] Übersicht Triftbäche ] Triftwörterbuch ] Literatur + Quellen ]
 

 

Bachputzen und andere Fronarbeiten

Es gab eine Reihe von Floßbächen, auf denen ein recht reger Floßverkehr in den wasserreichen Jahreszeiten stattfand, so auf dem Speyerbach und seinen Nebenbächen Helmbach, Erlenbach, Breitenbach sowie auf Leim- und Hochspeyerbach (Weydenthaler Bach).

Wir hören von floßtechnischen Einrichtungen wie Woogen, Rechen und Scheeren, die alle aus Holz gebaut wurden. Die Bachgestade bestanden aus Holzvorrichtungen und Reisiggeflecht. Mühlen wurden geschützt, doch gab es für die Müller Ärger durch Ausfallzeiten und Beschädigungen, wofür sie nur unzureichend entschädigt wurden.

Die Floßbäche mußten von den Bauern der angrenzenden Dörfer jedes Jahr gereinigt werden. Für den Zustand der Floßbäche war eine Bach-Inspektion zuständig. Der Bach-Inspektor mußte zu Pferd Kontrollritte vornehmen. Schadstellen melden und für Abhilfe sorgen.

Die Flöße wurden von genau vorgeschriebenen Mannschaften betreut, die beson­ders darauf achten sollten, daß kein Schaden an den Bewässerungswiesen, an Waldungen, Uferstraßen, Brücken, Schutzvorrichtungen für Mühlen, Sägewerke, Wappenschmieden vorkam. Sie sollten von erfahrenen Oberknechten geführt werden. In Notzeiten konnten so riesige Holzmengen in kurzer Zeit in die Städte der Vorderpfalz und an den Rhein gelangen.

Auch die Bewohner der Dörfer an Reh- und Speyerbach mußten alljährlich einige Unannehmlichkeiten auf sich nehmen, wenn sie den Bach "butzen" oder die Ufer­böschung reparieren mußten. So heißt es in einem Schreiben des Oberamtes Neustadt von 1791, Nr. 88:

"In Gemäßheit Hochlöbl. Oberamtl. Befehls von 18.then dieses Jahres sollen die Reisig zu Flechtung der Herrschaftl. Flotzbach ohnaufhaltlich in der Frohnd herbeygeführt werden; außen bemerkte Staabshaltern (= Schultheiß) haben daher auf Begehren der Bach Arbeiteren unten bemelte Wägen Schleunig zu stellen, und in ihren Districten die Reisig herbeyzuführen, fort sich unter Vermeidung schwerster Verantwortung nichts zu schuldnen kommen zu lassen.

Neustadt d. 20ten Juny 1791 Weber ...Fauth

Haßloch in der Wehlach

  • 12 Wägen von der Neumühle bis Segmühl

  • 2 Wägen Böhl in den Stümpfen

  • 14 Wägen Iggelheim in der Iggelh. Wehelach

  • 11 Wägen."

 Die Bauern hatten häufig unter den Schäden, die die Flößerei verursachte, zu lei­den, wie Überschwemmungen, Ernteverluste und Bodenabtrag. In der Gemeinderech­nung von 1755 wird eine Entschädigung für Schäden in Höhe von 48 fl. und 10 kr. geführt für die Pflege Haßloch, von der Iggelheim ein Drittel erhielt. (51)

1758 entstanden den Gemeinden Mutterstadt, Dannstadt und Schauernheim

Schäden durch den neuen Floßbach ("Flotzbach") und "ohnzeitige Aufreißung des Schutzes beim Kohlhof', für den sie aurkommen mußten. Auch 1770 verursachte das Flößen eine Überschwemmung "wegen dem Holtzflötzen, wie das Gewässer ist ausgebrochen aus der Bach weilen so groß Gewässer daraus entstanden". (52)

 

 

 

 

 

 

 


Impressum