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Zeitungsartikel zum Thema "Speyerbach in Neustadt"

Quelle Stadtarchiv, Ordner Speyerbach, ganz am Anfang, Der Speyerbach

Der Speyerbach selbst wurde von den einwandernden Franken »Spiraha«, das heißt speiendes, sprudelndes Wasser genannt und danach der Gau »Spirahgewe«, bereits im siebten Jahrhundert. Aus dem gedehnten i wurde ein ei; das y darf uns nicht stören, es ist nichts weiter als eine späte Verzierung, auf die man verzichten könnte. Aus dem Gebirge sprudelte das Gewässer in die Rheinebene und setzte dort an der Einmündung Schutt und Geröll ab. An der Spitze des angeschwemmten Geschiebes teilte es sich in zwei Arme, die sich seitlich Wege bahnten. Auf unserer Seite mußte das Wasser sich durch »Seen« und Lachen hindurchwinden, um nach Osten abfließen zu können. Ohne diese Flußlandschaft wären die steinzeitlichen und bronzezeitlichen Siedlungen wohl nicht entstanden, wie sie auch in ganz großem Ausmaß am Bodensee entdeckt wurden. Wir sehen dort im Freilichtmuseum von Unteruhldingen die gleichen Formen der Gefäßornamente, Steinbeile, Harpunen vertreten wie in Speyerdorf. Sie gehören derselben Zeit- und Kulturperiode an. Vor dem achten Jahrhundert, in dem ja der Speyergau und Speyerdorf bereits genannt werden, muß der Lauf des Baches reguliert und eingedämmt worden sein. Unzählige Generationen bis in unsere Zeit hinein haben an der Anlage und Ausweitung der Wiesenflur und des Bewässerungssystems mitgearbeitet. Immer neue Wiesen (Rott-, Stadt-, Neuwiesen), Mühlen und Kanäle wurden angelegt. Dabei kam es häufig zu Streitereien um das Wasser, nicht nur zwischen den Wiesenbesitzern, sondern auch unter den Gemeinden und Gebietsherrschaften. Dazu nur ein Beispiel: -

Zufolge einer Urkunde im Fürstlich-Leiningischen Archiv zu Amorbach vom Jahre 1421 ersucht die Stadt Speyer den Grafen Emich von Leiningen »dafür zu sorgen, daß seine Untertanen es in Zukunft unterlassen, den Speyerbach abzugraben und demselben eine ändere Richtung zu geben«. Im Jahre 1569 wurde zwischen Churpfalz und Domstift und der Stadt Speyer zu Winzingen »ein Wasserschaidt« eingerichtet zur Regelung einer genau vereinbarten Teilung des Wassers in Speyerbach und Rehbach. Auf dem großen dreikantigen Stein stand der Spruch:

Hier stehen wir beide

Chur und Fürsten,

Thun nach Wasser dürsten,

Nicht nach unserm Mund,

Sondern daß beiderseits

Unsere Müller mahlen kunt131.

1745 wurde das Wassergescheid unter dem Kurfürsten Carl Theodor erneuert. Interessant ist in diesem Zusammenhang zu erfahren, daß die mittlere jährliche Abflußmenge des Speyerbaches 94,8 Millionen Kubikmeter beträgt. In späteren Jahrhunderten wurde der Speyerbach wegen der schlechten Straßenverhältnisse auch als Floßbach benutzt. Viele Jahrhunderte lang bildete die ausgedehnte Wiesenflur die Grundlage einer blühenden Viehwirtschaft und des Wohlstandes der Gemeinde. Mühe und Arbeit, reiche und unvergeßliche Erlebnisse und Erinnerungen verknüpfen den Speyerbach und seine Wiesen mit den Bürgern beider Dörfer. Leider haben heute in unserem industriellen Zeitalter Bäche, Wiesen und Mühlen viel von ihrem Zauber und ihrer einstigen großen Bedeutung eingebüßt. Der Speyerbach wurde zu einer billigen und bequemen Abwasserableitung degradiert; das verunreinigte Wasser wird zunehmend zu einer Gefahr für Tiere und Menschen. Erfreulicherweise wächst aber die Einsicht, daß viel auf diesem heute vernachlässigten Gebiete zur Wiederherstellung der natürlichen Lebensordnung getan werden muß.

Fast in der Versenkung verschwunden----Speyer-, Floß- und Rehbach

Quelle: Neustadter Journal, Datum unbekannt, Autor: Ursula Biffar

Noch nicht ab ein Fluß, aber doch ein wenig gewichtiger als ein Bach durcheilt der Speyerbach behend und wieder frisch aufbereitet das Neustadter Gebiet Aber aus dem Kern des Stadtbildes ist er von der modernen Zeit mit ihren Neuplanungen und Sanierungen längst unter die Erde in Rohre verbannt worden. Er fließt nur am Rande nach unter freiem Himmel und, kurios genug, sorgt hier für ein wenig Verwirrung in der Namensgebung.

Viele Bürger nennen ihn Speyerbach, wo er eigentlich Rehbach heißen sollte, und Rehbach, wo er seit Jahrhunderten auf den Karten als Floßbach geführt wird. Angefangen hat alles dort, wo vor weit über einem Jahrtausend aus der bergigen Erde bei Speyerbrunn eine Quelle sprang, seither sich schlängelnd den Weg von Berghängen durch Wald und Flur in die Ebene zum Rhein hinunter drängt.

Früher hieß es, der Speyerbach sei künstlich von den Römern angelegt worden. Wie auch immer: Das kleine Rinnsal füllte sich unterwegs auf mit kleinen Wassern und wurde ein Bach. Siedlungen entstanden in seiner Nähe, Mühlen, Bauernhöfe, Wirtshäuser suchten sein Ufer. Und plötzlich besaß der Bach Bedeutung. Die Menschen, die ihn »die Speyr Bach« nannten -Geschichtsforscher leiten den Namen von »spiran« (sprudeln) ab - begannen ihn zu nutzen und in ihr Leben einzubauen.

Und da begann sich die Poesie der Stille und Einsamkeit zu verlieren. Der Bach wurde besonders lebenswichtig, als die Holzstämme durchs Tal befördert wurden, als sein Wasser Mühlen betrieb, als die fleißigen Tuchweber von Lambrecht begannen, Fabriken zu bauen, dabei freilich das Wasser über die Maßen verschmutzten. Dennoch soll es noch nach der Jahrhundertwende Forellen im Speyerbach gegeben haben. Und wie es so zugeht unter den Menschen - Streit um Steuern, Wasserrechte, Benutzungsabgaben begleiteten seinen Lauf.

Nicht, daß das Floßwesen in Neustadt besonders auffällig gewesen wäre. Immerhin aber war es beachtlich genug, um die Steuereintreiber um 1400 für eine Abgabe für Flößer in Form von Hafer, Geld und ähnlichem zu animieren. Die Bürger wehrten sich kräftig mit einer untertänigen, aber energischen Beschwerde bei König Ruprecht und hatten Erfolg. 1403 entschied der König, der Bach »stehe den Flössern das ganze Jahr hindurch, wenn sie es für nötig halten, zum Flößen frei«.

Diese Begünstigung nannte man später die »Bachfreiheit«. 1575 wurden diese Rechte erneut bestätigt, bis 1755 der Bischof von Speyer von der an der Spangenburg vorbeifließenden Holzfracht eine Art Zoll erheben wollte. Es gelang nicht. Als dann gute Straßen angelegt wurden, erst recht als die Eisenbahn kam, ließ das Triften nach.

Der Holztransport per Wasser damals war in Neustadt nicht problemlos, führte er doch durch besiedeltes Gebiet innerhalb der Mauern am alten Marktplatz mit Häusern an der einen Uferseite -die alte Wirtschaft »Zur Brücke«, die Vizedomei standen dort -durch den Klemmhof, an der Kellereistraße vorbei. Da teilte man einfach des Baches Lauf außerhalb der Stadtmauer in der Nähe des Marientrautturmes unweit der Stelle, an der später das Casimirianum errichtet wurde, und ließ den Floßbach entstehen. Aber auch über die Entstehung des Floßbaches gibt es zwei Meinungen:

Einige Heimatforscher glauben, daß der eigentliche Speyerbach sich am Turm in Richtung Rittergartenstraße wandte und der künstliche Zweig der Bach sich am Marktplatz langzog. Wie es auch gewesen sein mag: Ein Bachlauf, den man Floß­bach nannte, zog sich an der Rittergartenstraße hoch, bog rechts ab zum alten Strohmarkt, lief eine kleine Strecke an der heutigen Maximilianstraße entlang, die damals eine wichtige Zufahrt zum Tal war, und bog in sanfter Schräge zur Wallgasse in Richtung ehemaliger Bischofsmühle ab. Dort stieß der vermutlich künstlich angelegte Floßbach wieder auf den Speyerbach, der zuvor seinen Weg an der Badstubengasse vorbei entlang des alten kurfürstlichen Schlosses nahm, dann unter der Kellereistraße zur Friedrichstraße in Richtung Postmühle floß, die einst hinter dem Roxy-Kino stand.

Beide Bäche, der Spender und der abgeleitete, fanden hier aber nicht zueinander, vielmehr liefen sie aneinander vorbei. Jeder hatte seinen eigenen Weg: Der Floßbach nahm ihn die Wallgasse entlang zur Festwiese, der Speyerbach wählte ihn südlicher im Bogen, gab kleine Wasserläufe ab, fing sie wieder ein, streifte die alte Straße, die heute den Namen Konrad Adenauers trägt und lief ebenfalls zum Festplatz.

Beide säumten die einst viel kleinere Wiese, an deren Rand später die Kronenmühle vom Floßbach betrieben wurde, und liefen schließlich wieder aufeinander zu. Sie trafen sich nun an der Bischofsmühle in Winzingen und vereinten sich. Hier endete der Floßbach wieder in dem Bach, der ihn bisher speiste. Aber an dieser Winzinger Wasserscheide, an der der Wasserscheidestein bereits vor über 400 Jahren eingesetzt wurde, teilte sich der Speyerbach erneut.

Dieses Mal gab er den Rehbach ab, der munter in Richtung Mußbach plätscherte, durch Haßloch eilte und sich schließlich vom Rhein aufnehmen ließ. Der Speyerbach fand seine letzte Bestimmung bei der Domstadt im Rhein, der Rehbach lieferte sein Wasser bei Neuhofen-Rheingönnheim ab. Und so sind beider Bäche Läufe bis heute geblieben. Bereits um die Jahrhundertwende wurde das erste Bachstück unter die Erde gelegt: unter den Marktplatz bis zur Hauptstraße. Um diese Zeit mußte auch der Floßbach um die Länge des Strohmarktes in Rohren untertauchen. Beim Bau der Ostschule, die 1906 eingeweiht wurde, verschwand der Speyerbach unter der dicken Asphaltdecke des Schulhofs. Die größte Verrohrung des ganzen Laufs durch die Stadt wurde dann bei der Stadtsanierung 1972-74 vorgenommen. Nun verschwand der Speyerbach vollends aus der Stadt. Romantik am Bachgängel, in der Rittergartenstraße, am Klemmhof gab es nicht mehr. Der Floßbach durfte jenseits des Strohmarktes unweit der Wall­gasse wieder ans Tageslicht Hier an der Brücke aber ergab sich ein neues Kuriosum: Der Floßbach, der einst sein Wasser vom Speyerbach erhielt, teilt sich nun und füllt den Speyerbach neu auf.

 

 

Großer Materialaufwand für Verrohrung des Speyerbachs

Baustellen zwischen Klemmhof und Casimirianum vorbereitet

Quelle. Rheinpfalz vom 25.3.71

Neustadt an der Weinstraße. Mit Beginn dieser Woche sind die umfangreichen Vorarbeiten zur Verrohrung des Speyerbachs In der Innenstadt vollends in Gang gekommen. Schwerpunkt ist der Abschnitt zwischen Casimirianum und Kellerei-Straße. Im Klemmhof rattern die Preßlufthämmer und ständig beobachten Passanten die verschiedenen Arbeitsvorgänge. Zunächst ging es darum Im Bereich Turmstraße und Bachgängel die Baustellen und die nötigen Lagerplätze für das Material einzurichten. Daran schließt sich der Erdaushub an, dem unmittelbar, die Verlegung, der Rohre folgt. Sie werden von" Casimirianum über den Marktplatz und. von da zum Klemmhof zur Badstubengasse geführt, wo sie dann In der Kellereistraße bis zur "Rheinelektra" verlegt werden. Die in der Kellereistraße anfallende Erde wird abgefahren. Auf der Strecke vom Casimirianum bis zur. Badstubengasse soll sie später zur Auffüllung des Bachgängels gelagert werden. Mittlerweile sind schon die, ersten umfangreichen Rohre angerollt. Sie werden je nach Bedarf von der Fabrik angeliefert, da diese Ungetüme nur schwer auf einmal .zu lagern sind. Ein Teil davon liegt .bereits auf dem .Abbruchgelände in der Landschreibereistraße. Es werden Rohre eingesetzt, deren Profile verschieden sind. Sie betragen beim Casimirianum 1,20 Meter, erreichen dann 1,30 Meter und haben schließlich in der Kellereistraße einen .Durchmesser von 1,50 Meter. Diese Asbest-Zementrohre werden mit besonderer Regierungsgenehmigung erstmals bei dieser Verlegung in der Pfalz verwendet. Nach dem Haushaltsplan 1971 sind als voraussichtliche Gesamtkosten der Verrohrung 4 000 000 Mark und für Brückenbau 120 000 Mark eingesetzt. Die Stadt erwartet vom Land einen Zuschuß von 2100000 Mark.

 

 

Aus einem Ingenieurbüro-Gutachten

RHEINPFALZ, 5.4.1955

Speyerbach soll in der Stadtmitte unter der Erde verschwinden

Regulierung des Floßbaches vorgesehen — Keine Rattenplage mehr — Überschwemmungen ausgeschaltet

Neustadt (Weinstraße). Nach längeren Berechnungsarbeiten stellte jetzt ein Ingenieurbüro ein Gutachten über die künftige Gestaltung der durch Neustadt fuhrenden Bachläufe fertig, das die bisher fehlende Grundlage für die Lösung einer ganzen Reihe eng mit dem Speyer- und Floßbach zusammenhängender Probleme bilden wird. Tragender Gedanke dieser in hunderte von Details gegliederten Arbeit ist die Ausschaltung von Ueberschwemmungsgefahren und die Schaffung der Möglichkeit, bei Bauvorhaben an den Bächen Bettbreite, Fluchtlinien usw. bestimmen zu können.

Die beiden Bäche haben ihre ehemals große Bedeutung als Antriebskräfte für zahlreiche Mühlen längst verloren. Ueberreste können wir heute noch allenthalben entdecken, so bei Hoffmann & Engelmann, an der Burgmühle, am Stadthaus, an der Wallgasse, bei Helfferich und an anderen Stellen. Aus einigen dieser Mühlen sind im Tal und im Stadtbereich einige bedeutende Industrieunternehmen hervorgegangen. Da aber die Wasserkraft im engeren Stadtgebiet nicht mehr genutzt wird, haben die Bäche heute nur noch die Aufgäbe, Ableitungen für die Oberflächenwasser zu sein.

Auf diesem Gedankengang fußend, kommt das Gutachten zum Schluß, daß der gesamte Speyerbach von seiner Abzweigung am Casimirianum bis zur Firma Helfferich durch Verrohrung und Zuschüttung verschwinden kann, während der Floßbach von der Abzweigung am Kasimirianum über Bachgängel, Strohmarkt, Wallgasse und Festplatz zur Einmündung in den Speyerbach kurz vor Helfferich reguliert und auf einen Querschnitt gebracht werden muß, der zusammen mit den Rohren im Speyerbach selbst höchsten Belastungen gewachsen ist.

Ausgegangen wurde von der größten Ueberschwemmung in den achtziger Jahren, die 35 cbm Wasser je Sekunde brachte, während der normale Abfluß in beiden Bächen 1,5 cbm beträgt. Für die Verrohrung, deren erster Abschnitt vom Kasimirianum bis zum südlichen Knie der Wallgasse, wo der Speyerbach in den Floßbach geleitet wird, möglichst bald durchgeführt werden soll, ist die Ueberdeckung am Marktplatz maßgebend, die einen Durchlaß von etwa 3 cbm je Sekunde gestattet. Die Rohre müssen demnach einen Durchmesser von 1,5 m haben.

Die östliche Teilstrecke des Speyerbaches von der Wallgasse bis kurz vor Helfferich wird dem Gutachten entsprechend zugeschüttet.

Erdmassen für diese beiden Maßnahmen sind genügend vorhanden, da man heute nicht mehr weiß, wo die Aushuberde der Bauten gelagert werden soll. In der Stadtmitte ist die Verrohrung wegen des Oberflächenwasser erforderlich.Hervorgehoben wird, daß bei Verwirklichung der Pläne ein großer Geländegewinn für Parkplätze, Fußgängerwege, Straßenverbreiterung usw. erzielt würde, der auch an der Festwiese erhebliche Vorteile mit sich brächte. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die hygienische Seite. In der Stadtmitte würde die Rattenplage nahezu vollkommen verschwinden, der Speyerbach wäre nicht mehr als Kloake zu benutzen und die Ausgaben für die Bachreinigung in Höhe von rund 25000 Mark jährlich würden fortfallen.

Die Finanzierung des Projektes dürfte leichter sein, als es auf den ersten Blick erscheint. Zu berücksichtigen ist nämlich, daß das Bachgängelvorhaben unabhängig davon durchgeführt werden muß, daß die Ueberdeckung des Floßbaches in der Rittergartenstraße vor der Kreissparkasse beschlossen ist und bedeutende Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln erwartet werden können.


 

 

Klärwerk und Papierfabrik setzen Speyerbach heftig zu

Rheinpfalz vom 28.06.1988

Diagnose der Umweltschutz-Vereine stellt keine akute Gefahr fest - Zustand jedoch „bedenklich" - Wasser-Analyse im mobilen Labor

Der Patient Speyerbach kränkelt, hat einige Infektionsherde, kann aber noch ambulant behandelt werden. Keine spektakulären Alarmzeichen zumindest, so Heinz Schlapkohl, Bad Dürkheimer Kreisvorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz (Bund), ergab die chemische und biologische Untersuchung des Speyerbachwassers zwischen Frankeneck und Neustadt. Gleichwohl diagnostizierten die Bach-Beobacher an zwei Stellen alte Leiden des Gewässers: Deutlich schlechter wird der Gesundheitszustand hinter der Neustadter Kläranlage. Bei der Papierfabrik Glatz im Lambrechter Tal siecht der Kranke nur noch: „Das Leben im Bach ist dort fast abgestorben".

Zusammen mit dem Verein zum Schutz des Rheins und seiner Nebenflüsse (VSR) analysierten Bund-Mitglieder aus Neustadt und Bad Dürkheim am Samstag den Speyerbach an zehn Stellen. Untersucht wurde die chemische Zusammensetzung des Bachwassers sowie die Dichte und Vielfalt der Bach-Fauna. Für vergleichsweise wenig aufschlußreich befanden die Umweltschützer die Chemie-Resultate, da diese Untersuchung nur eine Momentaufnahme in einem günstigen Augenblick am Wochenende und nicht die stetige Belastung des Gewässers dokumentiert. Gleichwohl zeigten sich bei der Firma Glatz und' nach der Neustadter Kläranlage hohe Werte an Ammonium, Nitrat und Nitrit - Stickstoffverbindungen, wie sie bei der Zersetzung von Eiweißen entstehen, die oft aus dem Hausabwasserstammen, östlich der Neustadter Kläranläge wurde ein Ammoniumgehalt gemessen, der 25fach über dem zulässigen Grenzwert für Trinkwasser lag. Nicht wenig belastet ist der Speyerbach auch mit Phosphaten. Quelle ist hier oft das Waschmaschinenabwasser. Der chemische Sauerstoffbedarf - eine Maßzahl, die die Verschmutzung des Wassers mit organischen Stoffen beschreibt - lag nach den Messungen der Umweltschützer an den neuralgischen Punkten im Speyerbach höher als an denen des Rheins. Bei der biologischen Untersuchung zählten die Biologen typische Arten von Wasserinsekten, deren Vorhandensein im statistischen Mittel (Saprobien-Index) Rückschlüsse auf die Wasserqualität zuläßt. Nach der Firma Glatz konstatierten die Naturwissenschaftler der Vereine einen „biologischen Zusammenbruch". Bis sich nach dem Zusammenfluß mit dem Hochspeyerbach die Situation wieder entspannt, lebt in diesem Bereich nur noch ein „Tier", der sogenannte „unechte Abwasserpilz" (Leptomitus lactus). Durch den hohen Ausstoß an Zellstoff, der eine ideale Nahrungsquelle für den Pilz darstellt, verdrängte er jedes andere Leben, so mutmaßen die „Bund"-Leute. Ein geschlossener Abwasserkreislauf sei bei der Papierfabrik dringend erforderlich. Unter dem Strich beurteilen „Bund" und VSR die Wasserqualität des Speyerbachs oberhalb des Firma Glatz als „mäßig belastet". Schlechtere, aber noch nicht dramatische Werte ergäben sich im weiteren Verlauf, mit Ausnahme der kritischen Punkte bei den Papierfabriken und den Kläranlagen Neustadt und Lambrecht. Auch wenn man vor der eigenen Haustür mit dem Speyerbachwasser leben könnte, so trage dessen Verschmutzung doch letztlich zu der Öko-Katastrophe in der Nordsee bei. „Bund"-Vorsitzender Michael Zoll mahnte nach der Untersuchung die Stadtverantwortlichen zur Zusammenarbeit 'mit der Umweltschutzorganisation. Bedauerlich sei gewesen, daß sich von den eingeladenen Parteien, den Verwaltungen Lambrechts und Neustadts sowie der städtischen und staatliche Behörden keine Vertreter zu einer kritischen Diskussion der Wasseruntersuchung bereitgefunden hatten. Zoll kritisierte weiter den schlechten Wirkungsgrad und hohen Energieverbrauch der Neustadter Kläranlage. Er konstatierte „Trägheit" bei den Planungen für deren Ausbau. Erforderlich seien mehr Belebungsbecken, eine chemische Stufe, die Phosphate und Stickstoffverbindungen ausfiltert, ein Faulturm und grundsätzlich sparsamer Umgang mit Energie. Verschwendung sei, daß Faulschlamm mit Erdgas getrocknet wird, um ihn zu Neuhuma-Dünger zu verarbeiten, meinte Zoll. Die kleinen Kläranlagen Königsbach und Duttweiler sollten erhalten bleiben und saniert werden. Ein städtischer Umweltberater und eine bessere Öffentlichkeitsarbeit für den Umweltschutz waren weitere Forderungen Zolls.

jo


Leser schreiben an die Redaktion

„Speyerbach aufwecken"

Die Rheinpfalz vom 8.9.1987

Einen Vorschlag, wie man den Speyerbach „wieder aufwecken" könnte, wird in Form eines Leserbriefes an die Stadtverwaltung gerichtet. Der Speyerbach war auf seiner Transitstrecke in Neustadt, bis zur Bachregulierung hin, ein wechselhafter, oft wilder Geselle. In früherer Zeit war bei Unwetter ein jedes Hochwasser für die Stadt stets mit schlimmen Folgen verbunden. Durch die Regulierung aber wurde die wetterabhängige Gefahrenquelle beseitigt und der  Speyerbach gezähmt.

So fließt sein Wasser in Monotonie und ohne jede Aussage durch unsere Stadt. Nur vor der Linksabbiegung beim Casimirianum murmelt er vor sich hin, weil er nicht mehr durch den Stadtkern gelassen wird. Ansonsten aber ist er stumm, da sich ihm kein Hindernis in den^Weg stellt. So wird er auch vom Bürgern und den Besuchern unserer Stadt kaum beachtet. Hier ist eine Abhilfe dringend geboten, denn dem Speyerbach muß seine Sprache wiedergegeben werden. Durch die Fließgeschwindigkeit lassen sich Wasserspiele oder auch nur Schwellen einbauen, damit wird ihm seine Sprache wieder zurückgegeben. Durch eine Störung im Kohlplatzbereich, wo sich ein Balken quer gestellt hatte (Ende August), war eine Schwelle vorhanden und der Bach war aufgewacht und hatte dem Beschauer was zu sagen. Leider hat sich dies Hindernis nur kurz halten können. Mein Vorschlag an die Stadtverwaltung: Gebt dem Speyerbach die Möglichkeit, wieder uns alle anzusprechen.

ANTON DUFFY, Pfarrgasse 3, Neustadt


 

Abwasser aus Reinigung zu dreckig

Gericht: Lambrechter Unternehmen darf nichts mehr in Speyerbach einleiten - Beschwerde eingelegt

Die Rheinpfalz vom 26.3.1986

NEUSTADT/LAMBRECHT (hl). Die Zeiten, in denen sich der Speyerbach regelmäßig wie ein Chamäleon verfärbte und wechselweise sämtliche Regenbogen-Couleurs annahm, gehören der Vergangenheit an. Das gestiegene Umweltbewußtsein hat auch „Neustadts Strom" erreicht. So ganz und gar in diese Landschaft paßt ein Verwaltungsrechtsstreit zwischen einer in Lambrecht ansässigen chemischen Reinigung und der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz, deren erste beide Runden dieser Tage beim Verwaltungsgericht Neustadt über die Bühne gingen. Kurzes Fazit des Ganzen: Das Unternehmen darf ab sofort seine Abwässer nicht mehr in den Speyerbach leiten. Ausgangspunkt war eine Anordnung der Bezirksregierung, mit der das Unternehmen aufgefordert wurde, die - so wörtlich - „rechtswidrige Einleitung von Abwasser in den Speyerbach ab dem l. Februar 1986 einzustellen und die Einleitestelle zu beseitigen". Hiergegen erhob die chemische Reinigung fristgemäß Widerspruch, über den derzeit noch nicht entschieden ist. Daraufhin ordnete die Bezirksregierung den sofortigen Vollzug ihrer Verfügung an. Das Unternehmen benutze ohne wasserrechtliche Erlaubnis ein Gewässer, heißt es in der Anordnung; durch die Einleitung von solch hoch belastetem Abwasser werde die Güte des Speyerbachs beeinträchtigt. Den Sofortvollzug wollte nun das Unternehmen durch eine gerichtliche Entscheidung zumindest vorerst ausgesetzt haben. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, denn die 9. Kammer des Verwaltungsgerichts Neustadt lehnte den Antrag kostenpflichtig ab (9 L 9/86). Wie sich aus den Entscheidungsgründen ergibt, gaben die Neustadter Richter dem öffentlichen Interesse am Sofortvollzug Vorrang gegenüber den vor allem wirtschaftlichen Interessen der Antragstellerin an einem Aufschub.

Nach den Bestimmungen des Landeswassergesetzes hat die Wasserbehörde dafür zu sorgen, daß vermeidbare Beeinträchtigungen von Gewässern unterbleiben und daß die hierzu notwendigen Maßnahmen im Einzelfall angeordnet werden.

Nach dem Wasserhaushaltgesetz bedarf die Einleitung von Stoffen in oberirdische Gewässer der Erlaubnis. Diese hat die Reinigung jedoch nicht. Wenn sich das Unternehmen auf eine im Jahre 1929 erteilte Erlaubnis beruft, so ist diese - so das Gericht - bereits deshalb erloschen, weil die damals geforderte Kläranlage nie errichtet wurde. Allein die Tatsache, daß die Bezirksregierung die unerlaubte Einleitung von Abwässern in den Speyerbach über Jahrzehnte hin geduldet hat, räumt dem Reinigungsunternehmen keinen Rechtsanspruch auf weitere Duldung ein. Die Bezirksregierung bemüht sich schon seit mehr als zwei Jahrzehnten, die Einleitung ungeklärter Abwässer durch das Unternehmen zu unterbinden. Dabei wurde der Anschluß des Anwesens der Antragstellerin an die Abwassersysteme der Verbandsgemeinde Lambreeht oder Neustadts ebenso ins Auge gefaßt wie das Auffangen des ungeklärten Abwassers in einem Bekken und der anschließende Transport zur Kläranlage Lambrecht. Alle diese Vorschläge scheiterten jedoch wegen der damit verbundenen hohen Kosten am Veto des Reinigungsunternehmens.

In diesem Zusammenhang prüfte das Gericht außerdem die Frage, ob ein eventuelles Erlaubnisverfahren Aussicht auf Erfolg hat. Auch dies verneinten die Neustadter Richter. Nach dem Gesetz ist eine solche Erlaubnis zu versagen, soweit nach der beabsichtigten Benutzung eine Beeinträchtigung des Allgemeinwohls zu erwarten ist. Zum Schluß ging das Gericht noch auf den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ein. Dabei brachten die Richter eindeutig zum Ausdruck, daß das Unternehmen aufgrund der langwierigen Verhandlungen damit rechnen mußte, Ende 1985 die Einleitung unterbunden zu bekommen. Es sei deshalb allein Sache der Antragstellerin, die Lösung der Abwasserproblematik in ihre Kalkulation einzubeziehen. Der Beschluß des Verwaltungsgerichts ist allerdings noch nicht rechtskräftig, nachdem die Antragstellerin fristgemäß Beschwerde einlegte, über die nun das Oberverwaltungsgericht in Koblenz zu befinden hat. Inzwischen freilich mußte sich die gleiche Kammer des Verwaltungsgerichts Neustadt mit einem weiteren Eilverfahren in dieser Sache beschäftigen. Die Bezirksregierung hatte dem Unternehmen unter Androhung eines Zwangsgeldes aufgegeben, seinen Pflichten (Unterlassung der Einleitung) nachzukommen. Außerdem kündigte die Bezirksregierung für den Fall, daß die Einleitestelle nicht beseitigt wird, an, diese auf Kosten des Unternehmens entfernen zu lassen. Auch hier wollte die Antragstellerin den Sofortvollzug außer Kraft gesetzt haben. Was die Abwässereinleitung angeht, so scheiterte das Vorhaben aus den genannten Gründen. Was jedoch die Entfernung der Einleitestelle angeht, so entsprach das Gericht den Vorstellungen des Unternehmens, da die Bezirksregierung der Antragstellerin eine offensichtlich zu kurze Frist zur Beseitigung setzte. Auch diese Gerichtsentscheidung (9 L 24/86) hat noch keine Bestandskraft.

 

Leser schreiben an die Redaktion

"In diesem Wasser können Fische leben“

Die Rheinpfalz vom 6.8.1983

 

Erinnerungen an längst vergangene Zeiten und Vergleiche drängen sich dem Verfasser des folgenden Leserbriefs auf, wenn er das Wasser des Speyerbachs betrachtet

„Forelle im Speyerbach“!" Diese erfreuliche Meldung konnte man in der Nr. 176 vom 2. August 1983 der „Rheinpfalz" aus Haßloch vernehmen. Schon seit einigen Jahren, wenn ich am Kohlplatz oder am Casimirianum vorbeigehe und sehe in unseren Speyerbach, da sagte ich zu mir und auch schon oft zu Fußgängern, die den selben Weg hatten, in diesem Wasser könnten sicher Fische leben. Keineswegs hätte man das früher sagen können, mit Ausnahme im „Elmsteiner Tal", wo der Bach immer glockenklar ist. Wenn man, wie ich (Jahrgang 1899) von 1906 bis 1914 die Westschule besuchte und täglich interessiert war, welche Farbe das Wasser hatte, kann man sich ein Urteil erlauben. Was war die Ursache der Verschmutzung? Im Tal waren es die Papier- und Tuchfabriken, eine Färberei und außerdem fünf Mühlen (Achat-, Würz-, Burg-, Aktien- und Stadtmühle). Die Mühlen trugen ja nicht viel zur Verschmutzung bei, aber die erstgenannten. Und wie ist das heute, wie angeführt, der Speyerbach ist glockenklar, man kann bis auf den Grund sehen. Das ist ein Zeichen, daß die Betriebe alles getan haben, diesem Übel abzuhelfen und das muß anerkannt werden. Ich weiß, daß früher, vor dem Ersten Weltkrieg und während des Krieges, die Kinder vieler armer Eltern, wo ohnehin Schmalhans Küchenmeister war, zum Speyerbach geschickt wurden, nachzusehen, ob das. Wasser einigermaßen sauber war, nun das war selten der Fall. Der Grund war folgender: Um zuhause Wasser zu sparen, wollten die Mütter im Bach die Wäsche spülen, ja so primitiv lebten viele Familien. Heute werden manche denken und sagen, ist das die Wahrheit, leider.

Deshalb sind auch heute noch z. B. an der Seilerbahn, dem Kohlplatz und Casimirianum die Treppen zum Bachlauf. Habe schon sehr oft im Vorbeigehen, im Geiste diesen Betrieben Komplimente gemacht. Das kann und darf man wohl, wenn man Vergleiche ziehen kann, die unbedingt für heute, im Gegensatz zu früher, positiv zu werten sind. Wenn man auch nicht erwarten kann, daß die Angler bald im Stadtgebiet ihrem Sport nachgehen können, aber jedenfalls könnten Fische in diesem reinen Wasser leben.

EMIL MÜNCH Neustadt


Talpost Nr.2 vom 13. Januar -1983

Ist der Speyerbach biologisch tot?

Parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Härtel und Kerner Vom Ursprung bis nach Neustadt ist der Speyerbach sauberer denn je

In ihren Ausgaben vom 6. Januar brachten die „Speyerer Tagespost" und das „Schifferstadter Tagblatt" folgenden Bericht, der auch unser Tal als „Oberlauf des Speyerbachs" angeht:

Bereits 1980 hatte der Landtagsabgeordnete Roland Härtel (SPD) die Landesregierung auf die totale Verschmutzung des Speyerbachs hingewiesen. Damals mußte man einräumen, daß der .Speyerbach zu den stark belasteten Gewässern in Rheinland-Pfalz zählt. Die Regierung kündigte gleichzeitig an, durch von ihr geplante Maßnahmen würde die Wasserqualität in absehbarer Zeit verbessert werden. Inzwischen zeigt sich, daß die Schmutzfracht, die der Speyerbach mit sich führt, nicht kleiner, sondern eher größer geworden ist.

Die SPD-Abgeordneten Roland Härtel (Speyer) und Hilde Kerner (Neustadt) unternehmen jetzt einen erneuten Vorstoß zugunsten des Speyerbachs im Mainzer Landtag. In einer von beiden Abgeordneten eingebrachten Parlamentarischen Anfrage heißt es: "Die Verschmutzung von Speyerbach und Rehbäch hat in den letzten Jahren nicht abgenommen, sondern sich eher verstärkt. Die unübersehbare Schmutzfracht in beiden Gewässern und der dadurch erklärliche fehlende 'Fischbesatz in ihrem Unterlauf, deuten darauf hin, daß beide Bäche in diesem Bereich biologisch tot sind. Immer mehr Bürger sind davon zu Recht tief beunruhigt. In ihrer Antwort auf eine entsprechende Anfrage des Abgeordneten Härtel, Drucksache 9/615 vom 5. März 1980 hat die Landesregierung eine wesentliche Verbesserung der Wasserqualität des Speyerbachs durch die von ihr angekündigten Maßnahmen in Aussicht gestellt.

Die Abgeordneten Härtel und Frau Kerner richten an die Landesregierung folgende Fragen:

Welche konkreten Schadstoffe werden in den Speyerbach vor allem in seinen Oberlauf eingeleitet?

Welche dieser eingeleiteten Schadstoffe sind gesundheitsschädlich und in welchen Streckenabschnitten ist die Schadstoffkonzentration am höchsten?

Welche der von der Landesregierung 1980 angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Wassergüte in beiden Bächen wurde inzwischen durchgeführt?

Wie erklärt sich die Landesregierung, daß Speyerbach und Rehbach heute immer noch als hochbelastete Gewässer einzustufen sind ?

Zu der in diesem Artikel gestellten Frage: Welche konkreten Schadstoffe werden in den Speyerbach vor allem in seinem Oberlauf eingeleitet? ist nur zu antworten: von seinem Ursprung in Speyerbrunn bis nach Neustadt werden keine Schadstoffe eingeleitet. Iin diesem Bereich ist der Speyerbach sauberer denn je. War früher sein Wasser manchmal bunt gefärbt, so ist es heute so klar, daß sich Forellen darin und Wildenten darauf tummeln, gutes Zeichen der Sauberkeit dieses Gewässers In unserem Tal.

Mit Ausnahme der Gemeinde Elmstein haben alle Talgemeinden eine Kläranlage, sogar Iggelbach und Schafhof. Auch die Papierfabriken und die übrige Industrie klären alle ihre Abwässer.

 

Wasser des Speyerbachs noch immer bedenklich

Trotz Verbesserungen im Unterlauf - Klärschlamm ein Problem

Rheinpfalz Nr. 5, Januar 1981

 

NEUSTADT.

1975 war der Speyerbach, in seinem Unterlauf ab Neustadt, ein totes Gewässer, eine Kloake, schlimmer als der Rhein. Durch entsprechende Maßnahmen (Bau von Kläranlagen) wurde der Zustand seither verbessert, er läuft nun ab Neustadt unter der Kategorie „stark verschmutzt", während der Oberlauf bis Lambrecht als zufriedenstellend bewertet wird. Diese Erklärungen gab der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Neustadt, Leitender Baudirektor Hermann Fischer, den Mitgliedern der SPD-Stadtratsfraktion, welche sich über die Aufgaben des Amtes, aber auch über Probleme von Wasserversorgung bis zur Hochwasserbekämpfung informieren ließen. Fischer erläuterte die Speyerbach-Situation an Hand von Karten und Schaubildern. Die Qualität des Wassers bleibe, trotz der Verbesserungen, weiterhin bedenklich. Deshalb sei auch davon abzuraten, Wasser aus dem Speyerbach für die Bewässerung der Gärten zu verwenden. Zusätzliche Belastungen bedeuten ungereinigte Abwässer, welche unerlaubt eingeleitet werden. Wie Hermann Fischer darlegte, sei es unmöglich alle Verursacher zu ermitteln; man könne schließlich nicht dauernd einen Aufpasser in Industriefirmen oder bei Winzern postieren, welcher die Klärung der Abwässer kontrolliere. Erörtert wurde auch das Hochwasserproblem. Um für einen normalen Ablauf des Wassers zu sorgen, laufen im Bereich Lambrecht und oberhalb Neustadts Untersuchungen über die Möglichkeiten, Rückstaubecken anzulegen. Diese könnten das zu schnelle Abfließen des Wassers verhindern und somit der Hochwassergefahr in Unterlauf des Speyerbachs entgegenwirken. Problematisch nannte der Amtsleiter auch die Behandlung und Verwendung von Klärschlamm. Der hier anfallende Klärschlamm werde ständig untersucht, er enthalte nur wenig Metallreste, so daß er sich durchaus als Dung eigne. Die Lagerung von frischem Klärschlamm führe allerdings zu Geruchsbelästigungen der Umgebung, eine Verwendung ohne diese Belastung sei nur nach Anreicherung mit Sauerstoff und anschließender Trocknung möglich.

Beim Thema Grundwasserspiegel fielen die Stichworte Wasserwerk Ordenswald und Neubaugebiet Ritterbüschel. In diesen Gebiet sei der Spiegel gesunken, weil das Grundwasser durch die Anlage von Drainagen in die Kanalisation abgeleitet werde, stellten Fachleute fest.


Speyerbach verläßt endgültig sein altes Bett

Nr. 232 - DIE.RHEINPFALZ

Donnerstag, 7.Oktober 1971

 

Die Umleitung in der Innenstadt fertig — Kellereistraße nur vorübergehend geöffnet

ep. Neustadt an der Weinstraße. Ende dieser Woche steht ein Ereignis von geradezu historischer Bedeutung bevor. Das Wasser des Speyerbachs wird am Casimirianum endgültig von seinem bisherigen Verlauf durch die Innenstadt abgesperrt und durch das hochwasserfreigelegte, teilweise überdeckte neue Bett über den Strohmarkt geleitet. Mit dieser Maßnahme und der sich ihrem Ende zuneigenden Rohrverlegung für Regenwasser über Marktplatz, Badstubengasse und Kellereistraße ist ein wichtiger Abschnitt bei der Gestaltung der Innenstadt getan. Da das umfassende Einlaufbauwerk am Casimirianum bis zum Wochenende fertiggestellt sein wird, können Anfang der kommenden Woche die Kurvenbauwerke vom Klemmhof zur Badstubengasse und von der Kellereistraße zum Bachbett bei der Metzgerei Neumaier in Angriff genommen werden. Sie erhalten dieselbe Gestaltung aus Stahlbeton wie das Kurvenbauwerk aus der Badstubengasse in die Kellereistraße. Um diese beiden Vorhaben durchführen zu können, müßte erst das Wasser des Speyerbachs abgeleitet werden, das bisher noch durch die neu verlegten Rohre entlang des alten Bachbetts vor der Badstubengasse in den noch offenen Wassergraben fließt. Hier soll einmal, wenn das Projekt verwirklicht werden sollte, die Einfahrt zu den unterirdischen Parkplätzen des Einzelhandelszentrums geschaffen werden. Die von Bauingenieur Erich Burghard vom städtischen Tiefbauamt erstellten Pläne für die Verrohrung des Speyerbachs— auch die Bauaufsicht wurde ihm übertragen — sehen die gleichzeitige Inangriffnahme der beiden Kurvenbauwerke in der kommenden Woche vor. Daher wird die vorübergehend freigegebene Durchfahrt durch die Kellereistraße auf der Strecke zwischen Modehaus Schneider und Landschreibereistraße wieder gesperrt.

Um das Bauwerk ordnungsgemäß vollenden zu können, wird die Speyerbachbrücke an dieser Stelle geöffnet und nach Fertigstellung durch Erdaufschüttung ersetzt. Die Überbrückung des Speyerbaches im Hof der Metzgerei Neumaier soll nach Möglichkeit unberührt bleiben, da man versuchen will, die Rohre unten durch zuverlegen.

Die weit fortgeschrittenen Arbeiten zu Erneuerung von Fahrdamm und Bürgersteigen in der Kellereistraße können erst beendet werden, wenn das Kurvenbauwerk vollendet ist. Erst dann wird die ganze Straßenstrecke mit der Verschleißschicht überzogen.


 

 

Der Speyerbach soll bald andere Wege gehen

Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstrasse

Rheinpfalz, 2. Juli 1965

 Geplante Regulierungen laufen jetzt an — Einsturzgefährdete Brücken können dann verschwinden

tr. Neustadt an der Weinstraße. Zu den weitreichenden und vorrangigen 'Aufgaben der Stadt gehört auch die Regulierung des Speyerbachs vom Schöntal bis zur Gemarkungsgrenze im Osten. Das Grundproblem ist, auf dieser Strecke das Profil |des Bachbetts so zu erweitem, daß bei Hochwasser 30 Kubikmeter des nassen Elejments in der Sekunde hindurchfließen können. Das Kernstück dieses sich über einige Jahre hinziehenden Projekts Ist die Verrohrung des Speyerbachs an der Strecke vom Casimirianuin bis zur Postmühle, auf der künftig entsprechend profilierte Rohre 'lediglich für den Abfluß von Regenwasser sorgen werden. Die Hauptwassermassen werden ab Casimirianum vom Floßbach aufgenommen, der zu diesem Zweck das Profil für 30 cbm Wasser je Sekunde erhält.Die Zuschüttung des Speyerbachs hat zur Folge, daß alle stark einsturzgefährdeten Brücken, so vor allem die Überbrückung des Marktplatzes, der Haupt- und der Friedrichstraße, verschwinden können.

Die ersten Arbeiten laufen in diesem Jahr 'mit dem Bachgängelprojekt, mit dem Brückenbau in der Quellenstraße und der Profilvergrö&erung auf dem Abschnitt Quellenstraße bis etwa Würzmühle an. Der Beginn der Profilvergrößerung im Osten der Stadt mit dem Brückenneubau an der Römerstraße ist für 1966 vorgesehen. Der Brückenbau an der Quellenstraße, für den die Arbeiten längst vergeben sind, sollte im Frühjahr anlaufen, doch hat sich der Beginn infolge des hohen Wasserstandes verzögert. Er wird in den nächsten Tagen in Angriff genommen. Das Brückenwerk erhält eine Fahrbahn von 7,5 Meter und Bürgersteige von je 2,25 Meter Breite.Da mit der Beseitigung des schienengleichen Überganges im Schöntal das Viertel um die Fabrikstraße vom direkten Zugang zur Talstraße abgeschnitten wird, soll der Fahrverkehr über die Wolfsburgstraße, über die neue Brücke und über die Sauterstraße bis etwa zu den Tennisplätzen geleitet werden. Von hier aus ist nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung ein neuer Weg als Verbindung zur Talstraße geplant, der einen weiteren Brückenbau erforderlich machen wird. Damit wird eine zügigere Trassenführung erzielt, als sie in den Plänen der Straßenbauverwaltung enthalten ist. Nach diesen Entwürfen sollte die Talstraße auf dem Platz westlich der Würzmühle einen großen Bogen machen und dann in die Quellenstraße einbiegen, um schließlich in die Wolfsburgstraße einzumünden.

Die umfangreiche Regulierung des Speyerbachs im Osten der Stadt ist von der „Rheinpfalz" Anfang Mai kurz angesprochen worden. Hier handelt es sich um den Bau einer Brücke in der Römerstraße, für den bereits 1964 Mittel im Etat eingesetzt waren. Da es sich aber herausstellte, daß an der alten Kreuzung Speyerbach—Römerstraße die Bebauung, Höhenlage und Linienführung des Speyerbachs den Brückenbau nicht zulassen, wurde eine neue Untersuchung mit dem gleichzeitigen' Ziel eingeleitet, die Möglichkeiten einer Bächregulierung mit dem Durchfluß von 30 Kubikmeter Wasser je Sekunde zu untersuchen. Als günstig erwies sich, das Flußbett etwa 70 Meter nach Norden zu verlegen und im Bogen über die Unteren Neubach-Wiesen zu leiten. Dieser Plan scheiterte am Widerstand der Anlieger, deren Grundstücke mitten durchgeschnitten worden wären. Man ging deshalb einen Schritt weiter und verlegte das Flußbett 120 Meter nach Norden. Dadurch werden die Anliegergrundstücke nur am Rande berührt. Der Speverbach wird also künftig an den Oberen Neubach-Wiesen keinen Knick nach Süden machen, sondern in gerader Richtung nach Osten fließen, dann einen Bogen nach Süden machen und etwa bei der „Aurepa" in das alte Bett einmünden. Der Entwurf dieser neuen Planung geht jetzt an das Wasserwirtschaftsamt, an die Bezirksregierung und an das Ministerium.

Es wird damit gerechnet, daß im November das wasserwirtschaftliche Genehmigungsverfahren eingeleitet werden kann, das deshalb notwendig ist, weil der Speverbach mit den Wasserrechten bis zur Mitte den Anliegern gehört. Da der östliche Teil des neuen Bachverlaufs im stadteigenen Gelände liegt, ergeben sich hier keine Schwierigkeiten. Mit dieser Bachverlegung und dem Brückenbau ist aber, wie bereits erwähnt, die Flußregulierung von der beabsichtigten Bachabzweigung bis zur Gemarkungsgrenze verbunden. Das Ziel geht dahin, die Profilvergrößerung von der Firma Imbeg bis zur Firma Aurepa und den Brückenbau im Jahre 1966 durchzuführen. Dieser erste Bauabschnitt wird mit rund 380000 Mark veranschlagt. Der zweite Bauabschnitt bis zur Heidmühle soll mit einem Kostenaufwand von 200000 Mark im Jahre 1966 verwirklicht werden. Ein bedeutender Zuschuß des Landes ist für dieses Vorhaben zu erwarten.

Im Zuge der Profilerweiterung wird es 1966 notwendig sein, die Speyerbachbrücke bei der Heidmühle entsprechend umzubauen. Im vergangenen Jahr wurde auf den Wege von der Heidmühle bis Mußbach ein Kanalstrang verlegt, der mit dem Blick auf die Profilerweiterung unter die spätere Speyerbachsohle geführt wurde. Hier ergeben sich also keine Schwierigkeiten, zumal die Kosten für den Brückenumbau in den genannten 200 000 Mark enthalten sind.


Der Speyerbach aus dem Bett geworfen

Rheinpfalz, Nr. 82 vom 7.4.1966

 

ep. N e u s t a d t a. d. W e l n s t r a ß e. In einer Vorschau auf die Bausaison 1966 wies die „Rheinpfalz" Anfang März darauf hin, daß Neustadt in den Sommermonaten eine große Baustelle sein würde. In der Zwischenzeit hat das günstige Wetter angehalten, so daß einige Vorhaben früher in Gang kommen konnten, als vorausberechnet war. Damit haben sich schon jetzt Bau-Schwerpunkte gebildet, die das sonst übliche Maß überschreiten. Zu Ihnen zählt vor allem das Gebiet um die alte Schöntalschule, in dem ein lebhaftes Treiben herrscht.

Da ist zunächst der Erweiterungsbau der Schöntalschule, für die schon die ersten Fundamente gelegt sind. Die Ausführung hat die Arbeitsgemeinschaft Mattem und Maubach übernommen. Gleichzeitig hat — wie unser Bild zeigt —die Überdeckung des Speyerbachs eingesetzt, die von der Tiefbau-Union Dortmund vorgenommen wird.

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Der Bach erhält hier das Profil, das für seinen ganzen Lauf durch die Stadt festgelegt und so berechnet Ist, daß es Hochwasser aufnehmen kann. Die bisher vorgesehene Strecke umfaßt je 150 Meter oberhalb und unterhalb der Brücke in der Quellenstraße. Diese ist Inzwischen fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Ein weiteres größeres Vorhaben stellt die schon vor einiger Zelt angelaufene Verlegung der Kanalisation in der Wolfsburgstraße dar, für die die Firma Strabag den Auftrag erhalten hat. Dieser vorerst bis zur Fabrikstraße verlaufende Kanalstrang ist die Voraussetzung für den Anschluß der Sauloogsiedlung an die Kläranlage. Die Fortsetzung ist im Zusammenhang mit der Beseitigung des schienengleichen Übergangs im Schöntal geplant. Leider haben sich für dieses Großvorhaben Schwierigkeiten ergeben, die dazu führten, daß mit den Arbeiten noch nicht begonnen werden konnte. Ursprünglich sollte die Abtragung des Berges östlich der Firma Held & Co. Anfang März einsetzen. über diese Baustelle bei der Schöntalschule hinaus ist zu berichten, daß mit der Errichtung der Turnhalle für das Leibniz-Gymnasium begonnen wurde. Die Baustelle ist eingerichtet, auch sind schon die Abholzungs- und Planierungsarbelten in Gang gekommen. Den Auftrag hat die Firma Erhard und Hellmann aus Homburg / Saar erhalten, die bekanntlich auch den Erweiterungsbau des Krankenhauses übernommen hat. Schließlich sei noch erwähnt, daß alle Vorbereitungen für den 3. und 4. Bauabschnitt bei der Berufsschule getroffen sind. Gleich nach Ostern setzen hier die Arbeiten ein, die von der Arbeitsgemeinschaft SBW-Spannbetonwerk Billigheim und Bauunternehmung Philipp Schwab ausgeführt werden.

Der Floßbach in der Klemme

20.Oktober 1966, ep. Neustadt a. d. Weinstraße

An der Baustelle zur Hochwasserfreilegung zwischen Strohmarkt und Ostschule ist man in den letzten Wochen ein ordentliches Stück weitergekommen. Unser Bild, das an der Notbrücke über Speyer-und Floßbach in der Wallgasse nahe dem Roxy-Kino aufgenommen wurde, vermittelt einen Einblick in diesen Abschnitt. Der Blick ist nach Westen zur Karl-HeIffrich-Straße gerichtet. An dieser Stelle, an der die beiden Bäche ganz dicht aneinander rücken, wird im kommenden Jahr der Floßbach in den Speyerbach geleitet. Da der ganze Abschnitt vom Casimirianum bis hierher fertig sein wird, kann das Wasser in die Neuanlage geleitet werden. Um das Reststück bis zur Ostschule ausbauen zu können, wird (links im Bild) ein provisorischer Damm errichtet, der das Wasser in den Floßbach entlang der bis zur Wiesenstrafle führenden Wallgasse abzweigt. Dann kann in dem von Wasser freigehaltenen Speyerbach die Profilerweiterung bis zur Ostschule fortgesetzt werden. Sobald die ganze Freilegung bis zur Firma Helfferich abgeschlossen ist, wird der Floßbach nach Osten zugeschüttet. Die dadurch gewonnene Verbreiterung der Wallgasse soll als Spazierweg ausgebaut werden.

(Aufnahme Mauch)


 

Bald nur noch ein Bach durch die Innenstadt

Rheinpfalz vom 14.Juni 1967

Hochwasserfreilegung macht weiter Fortschritte — Nach dem Weinlesefest Arbeitsbeginn am Strohmarkt

ep. Neustadt an der Weinstraße. Die schon weit fortgeschrittene Hochwasserfreilegung wirft die interessante Frage auf, wie künftig der einzige in der Innenstadt verbleibende Wasserlauf benannt werden soll. Bisher sind es zwei, nämlich der aus dem Tal kommende, die ganze Stadt durchfließende Speyerbach und der am Casimirianum nach Norden abzweigende Floßbach, der sich bei der Trikotagenfabrik Helfterich wieder mit dem Speyerbach vereinigt. Die Hochwasserfreilegung zielt darauf ab, den Speyerbach nach einer Verrohrung vom Casimirianum bis zur Wallgasse nördlich des Kinos „Roxy" zuzuschütten und die gesamte Wassermenge über das Bett des Floßbaches zu leiten. Da der Floßbach von diesem Punkt in der Wallgasse an bis zur Firma Helfferich ebenfalls zugeschüttet wird, verbleibt praktisch in der ganzen Innenstadt nur der Speyerbach, der lediglich ein anderes Bett erhält. Im Zuge der Hochwasserfreilegung beginnt noch in diesem Jahr ein wichtiger Abschnitt. Nachdem die Bundesmittel vor kurzem bewilligt worden sind, werden jetzt die Arbeiten für den Strohmarkt ausgeschrieben. Man will sie aber erst nach dem Weinlesefest anlaufen lassen, um den starken Verkehr und vor allem den Winzerfestzug nicht zu behindern. Da im Zuge der Profilvergrößerung des Bachbettes eine vollkommene Umgestaltung des Strohmarktes erfolgt, bei der Verkehrssperrungen und Umleitungen erforderlich werden, doch will man bestrebt sein, den Verkehr so wenig wie möglich zu stören. Im Augenblick wird an der Profilvergrößerung des Speyerbachs von der Straßenflucht des Gebäudes der Schwanenapotheke am Strohmarkt bis zur Wallgasse bei der Buchbinderei Oswald gearbeitet. Interessant dabei ist, daß ein Bach-Stück südlich der Buchbinderei überdeckt wird, um damit die Anlieger zu entschädigen, die einen Landstreifen für die Profilerweiterung abgeben mußten. Ihre Hoffläche wird damit vergrößert.

Mit dem Ausbau dieses Stücks noch in diesem Jahr wird die Hochwasserfreilegung vom Strohmarkt bis zur Ostschule fertiggestellt sein. Im Westen ist sie an der Talschule ebenfalls bereits vollendet. Es verbleiben von dort bis zum Casimirianum auf einer genügend breiten und tiefen Bachstrecke nur einige Korrekturarbeiten übrig, die vor allem die Beseitigung von Stauungsmöglichkeiten betreffen.Mit der Umgestaltung des Strohmarktes im kommenden Jahr wird die Hochwassergefahr in der ganzen Innenstadt vollkommen beseitigt sein, da dann von der Talschule bis zur Ostschule die notwendigen Profilgrößen vorhanden sein werden. Wann das letzte Stück von der Ostschule bis zur Firma Helfferich in Angriff genommen werden kann, hängt davon ab, ob die Mittel zur Verfügung stehen werden. Um aber auch den östlichen Stadtteil ab Wallgasse vor Überschwemmung zu schützen, bleibt vorläufig von hier ab der Floßbach bestehen. Bei Hochwasser können die Fluten nach Öffnung der dort eingebauten Schleuse sowohl in den Speyerbach, wie in den Floßbach abfließen. Ein besonderes Problem ist die Zuschüttung des Speyerbachs vom Casimirianum bis zur Wallgasse. Die Planungen sind schon vorhanden, doch wird es auch von den verfügbaren Mitteln abhängen, wann und wie weit sie verwirklicht werden können. Bis dahin wird der bisherige Bachverlauf, selbst nach Vollendung des Strohmarktabschnittes durchflutet. werden müssen, um Gärungsgerüchen vorzubeugen.

Bekanntlich werden die Abwässer der anliegenden Häuser in den Bach geleitet. In hoffentlich nicht zu ferner Zukunft ist vorgesehen, den ganzen Bachverlauf zu verrohren, die Häuser an dieses Abwassersystem anzuschließen und das Bett zuzuschütten.


 

Am Strohmarkt versinkt ein Stück Vergangenheit

RPF, Nr.250 27.Okt.1967

red. Neustadt an der Weinstraße. Tag für Tag säumen interessierte Betrachter die große Tiefbaustelle am. Strohmarkt, wo im Zug der Hochwasserfreilegung und der Straßenfortführung des Bachgangelabschnitts viel Erde bewegt werden mußte. Mit dem Vorhaben wird die völlige Umgestaltung eines Platzes eingeleitet, um den viele Erinnerungen an vergangene Zeiten kreisen. Schließlich wurde hier bis vor wenigen Jahren noch der traditionelle Stadter Markt abgehalten. Unser Mitarbeiter H. M. Sauer schildert im folgenden einiges aus der Geschichte des Strohmarktes, der auch einmal Neptunplatz hieß. Die Tiefbau - Arbeiten auf dem Strohmarkt geben zu Erinnerungen an vergangene Jahrzehnte Anlaß. Floß doch der Floßbach einst offen an der Nordseite der Stadtmauer vorbei und trieb am Eingang der Wallgasse (Walkgasse) den sogenannten Kupferhammer, der später zur Papiermühle umgewandelt würde. Im Jahre 1862 hatte man schon einen Teil des Floßbaches überwölbt und erstmals konnte auf dem Platz der Viehmarkt abgehalten werden. Als noch an der Stelle der heutigen Kreissparkasse das Bankhaus Hetzel, später Grohe-Henrich stand, da arbeitete der nimmermüde Bankier Friedrich Hetzel in dem zweigeschossigen Haus. Diesem Mann mit der milden Hand verdanken die Neustadter bekanntlich viel Gutes. Im Jahre 1881 kam die Idee auf, den Strohmarkt zu pflastern und in der Mitte einen Springbrunnen zu errichten. Auch die beiden Schwestern Amalie und Luise Hetzel hatten den Plan gutgeheißen. So wurde dann im Jahre 1882 auf dem Strohmarkt das Bassin für den Springbrunnen in Arbeit genommen. Auf Kosten des Bankiers Hetzel entstand auf dem Strohmarkt die Fontäne mit dem Meeresgott Neptun. Zuletzt stand der Springbrunnen vor dem Volksbad. Der östliche Teil des einmal Neptunplatz genannten Strohmarktes war damals noch mit einer Gartenmauer umgeben, tief unten floß noch offen der Floßbach, durch eine Insel, getrennt, dahin. Der ganze Platz wurde mit der Zeit für Veranstaltungen (Stadternarkt) und zuletzt als Parkplatz benützt. So sah der Strohmarkt, der auch einmal Neptunplatz hieß, zu Anfang dieses Jahrhunderts aus. Unser Postkartensouvenir zeigt die Brunnenanlage. Man sieht, daß es um 1900 noch recht viel Grün am Karlsberg gab.


 

Speyerbach-Verrohrung schon im nächsten Jahr

 

„Die Rheinpfalz“

Nr.26 vom 31. Jan. 1969

 

Im Abschnitt zwischen Casimirianum und Postmühle — Stadtbauamt erstellt Planungsunterlagen

ep. Neustadt an der Weinstraße.

Als nächstes Großprojekt im Zuge der Hochwasserlreilegung, das wahrscheinlich 1970 in Angriff genommen wird, steht Verrohrung und Zuschüttung des Speyerbaches auf seinem Lauf vom Casimirianum bis zur Postmühle hinter dem Roxy-Kino an. Das Stadtbauamt ist schon seit einiger Zelt eifrig dabei, die Pläne und Arbeitsunterlagen zu erstellen, die bis Ende Juni einschließlich der Planfeststellung fertiggestellt sein sollen. Der Zuschüttung des Speyerbachs steht jetzt nach Abschluß der Hochwasserfreilegung in der Innenstadt zwischen Casimirianum und Ostschule nichts mehr im Wege. Wie bereits vor längerer Zeit berichtet, hat der Floßbach auf der genannten Strecke das Profil in einem Umfang erhalten, das auch die größten Hochwassermengen aufnehmen kann. Damit ist die Innenstadt vor jeglicher Überschwemmung gesichert. Rein technisch gesehen, brauchte durch den Speyerbach kein Wasser mehr zu fließen, da die Gesamtmenge ab Casimirianum durch den Floßbach geleitet werden könnte. Wenn der Speyerbach trotzdem weiterhin durchflutet wird, so geschieht das, um bei einer Trockenlegung unvermeidlich auftretende unangenehme Gerüche zu verhindern.'Diese Geruchsbildung würde durch den schlammigen Grund des Baches und vor allem dadurch auftreten, daß aus den anliegenen Häusern dauernd die Abwässer in das Bachbett geleitet werden.

Eine einfache Zuschüttung des bisherigen Wasserlaufs ist, wie wir im Stadtbauamt erfahren, nicht möglich, da eine Abflußmöglichkeit für das Regenwasser auch nach der Zuschüttung geschaffen werden muß. Dazu ist die Verlegung von Rohren notwendig, die ein rechteckiges Profil von 2,5 auf 1 Meter haben werden. Grundgedanke dabei ist, das Gebiet zwischen Klemmhof und Friedrichstraße, der geländemäßig tiefsten Stelle unserer Stadt ,vor Überschwemmungen bei größeren Niederschlagen zu schützen. Wie notwendig diese Maßnahme ist, erhellt die Tatsache, daß im Bereich der Innenstadt zwischen Floßbach im Norden und Gemarkungsgrenze auf der Hambacher Höhe im Süden das gesamte Regenwasser an der tiefsten Stelle zusammenfließt. Berechnungen haben ergeben, daß bei stärksten Niederschlagen mit einer. Wassermenge von 21000 Litern je Minute gerechnet werden muß. In einem solchen Fall wäre ohne Verrohrung eine Überflutung der Straßen unvermeidlich. Beim Planen der Verrohrung des Speyerbachs muß auch daran gedacht werden, daß der Floßbach von Zeit zu Zeit zu reinigen ist. Deshalb wird das oben genannte verhältnismäßig große Rohrprofil gewählt, das nicht nur das Regenwasser, sondern auch für die Trockenlegung des Floßbächs einen Mittelwert von 2,3 Kubikmetern je Sekunde aus dem Westen heranfließenden Wassers aufnehmen muß. Für diesen Zweck ist bereits am Casimirianum ein Schleusenverschluß eingebaut. In Kürze beginnt eine eingehende Untersuchung der entlang des Speyerbachs liegenden Häuser, wobei zu klären ist, wie weit Schmutzwasseranschlüsse an das bestehende Kanalnetz erforderlich sind und welche Installationen in den Gebäuden durchgeführt werden müssen. Die Frage wirft sich im Zusammenhang mit der Zuschüttung des Speyerbachs auf, was mit den dadurch gewonnenen Geländestreifen geschehen wird. Fest liegt schon, daß am Klemmhof und in der Konrad-Adenauer-Straße ab Friedrichstraße bis zur Karl- Helfterich-Straße eine Nutzung zur Straßenverbreiterung vorgenommen wird. Hinter der Konrad-Adenauer-Straße kann eine Arrondierung der Anliegergelände erfolgen. Die Verwendung des Streitens vom Klemmhof bis zur Friedrichstraße unterliegt den Konzeptionen der Altstadtsanierung.


 

Rheinpfalz Samstag, 9. Mai 1953

In den Straßen Neustadts pulsiert das Leben einer neuen, einer modernen 'Zeit. Ein wenig abseits aber vom Lärm der Motorräder und dem aufdringlichen Hupen der Autos träumt hier und da noch ein Stuck Vergangenheit. Gerade an den Ufern des Speyerbaches, von Brückenbogen und Gewölben überdacht, hat sich in schmucken Fachwerkhäusern, unter verwitterten Walmziegeln etwas von der guten alten Zeit in unsere Gegenwart herübergerettet, erzählend von bodenständigem Handwerkertum und stolzer Patriziertraditon. Kriege zerstörten das Alte, riefen 'Neues auf den Plan. Gestern und heute voneinander getrennt wie Licht und Schatten. Die Namen der Gefallenen im toten Stein und daneben plauschende und balgende Buben, als Träger kommender Generationen.

 

Bachsäuberung im alten Neustadt

Pfalzkurier vom 17.4.1934

 

Eine Notiz vom Jahre 1562 besagt:

Dienstag nach dem heiligen Kreuztag ist die Bach durch die Stadt gefegt worden im gemein Fron. Etliche Tage darnach verlangten die Viertelmeister eine Beisteuer für das Fegen der Bach, man gab dem Ungelder (Steuerheber) die Anweisung, daß er ein Pfund Pfennig auszahlen solle. Eine Aufzeichnung vom 10. August 1652 berichtet, daß künftigen Donnerstag die Bach gesäubert und ein jeder bei Straf eines 1/2 Reichsthalers selbst zu solcher Verrichtung erscheinen, oder einen tauglichen Menschen dazu, ja keine Kinder, schicken soll. Bezüglich des Lohnes heißt es: daß man nicht mehr denn 1 1/2 Bazen zu Taglohn geben solle, bei Straf von 3 Gulden.


RHEINPFALZ, Samstag, 8. September 1956

An diesem alten Stich fällt Ihnen sicher folgendes auf: das Casimirianum wird nicht von riesigen Roßkastanien beschattet. Im Gegenteil, in seinem Schatten streben ein paar junge Bäumchen zum Licht. Schließlich fehlt im Hintergrund auch noch die modern gotische, 1860 erbaute katholische Kirche. Ihre Aufmerksamkeit soll aber keineswegs auf das nicht Vorhandene, sondern auf die Speyerbachbrücke im Vordergrund gelenkt werden.

Neugierige Fragebogen gab es schon immer

Das Brückenthema ist ja wieder einmal aktuell. In Speyer wird demnächst eine neue Rheinbrücke eingeweiht, in Neustadt stürzte unlängst eine Überbrückung in den Speyerbach hinein. Aktuell sind auch nach wie vor die Fragebogen. In diesen Tagen brüten die Haushaltungsverstände über raffiniert ausgetüftelten Wohnungslisten, die — laut Aufdruck — weder „für die Polizei, noch für das Finanzamt bestimmt sind. Es ist nun aber schon fast 200 Jahre her, daß sich ein Fragebogen mit den Neustadter Brücken befaßte. Ausfüllungspflichtig war damals zum Glück die Behörde selber. Die Stadtverwaltung nämlich, bzw. so eine Art Vorläufer unseres derzeitigen Tiefbauamtes. Eigentlich war es noch nicht einmal "so eine Art", denn das damalige Rathaus besaß nur eine kleine Anzahl numerierter Zimmertüren. Es handelte sich wirklich nur um ein Rat-Haus, denn der Stadtrat selber, unter Vorsitz der beiden Bürgermeister Seib und Henrich knobelte aus, welche und wie viele Brücken es in Neustadt gab. Die wißbegierig fragende Stelle war die Regierung. Diese „saß" weder in Mainz, München noch Neustadt, sondern in Mannheim. Tatsächlich, ganz ohne Volksbegehren, in Mannheim. Der vom Stadtrat ausgefüllte Fragebogen —- den Einblick in dieses nunmehr schon vergilbte Schriftstück verdanken wir unserem allwissenden Archivar Heinrich Maria Sauer —.nennt an erster Stelle die steinerne Brücke "oberhalb der Stadt bei der Papiermühl".Es folgt die „Schliefbrücke", dann die hölzerne Überquerung des Baches bei der „Mantelgaß". In der Vorstadt, bei der „Allmühl" gab es die Lindenbrücke", die nächste war die „Klausenbrücke" beim Casimirianum, aber nicht .unsere im Bild gezeigte. Diese kommt erst danach, bei der „Hauptwache" über den "Neubach" führend. Brücken gab es ferner bei der Metzgergasse, bei der Schopmannschen (heute Adler-)Apotheke, beim Badstubengässel, bei der kurfürstlichen Kellerei („RHEINPFALZ"), am Strohmarkt, an der Postmühle, bei der Kronenmühle in Winzingen und dem dortigen Löwenwirtshaus. Winzingen hätte schon damals die Hauptlast des Durchgangsverkehrs zu tragen, daher die beiden, soliden Speyerbachübergänge.

Im übrigen gab es in Neustadt noch eine Reihe von "Privatbrücken". Zu ihnen zählte auch jene, welche die.ehemalige Stadtmühle, das spätere Gasthaus „Zur Brücke" und die ganz späte Polizeidirektion mit dem Marktplatz verband.

Floßbach bringt festgefügte Heimatkunde ins Schwimmen

RPF 18.2.1989

Gewässer im Betonbett wird oft mit Speyerbach oder Rehbach verwechselt - In früheren Jahrhunderten Transportweg für Baumholz

Wer kennt die Bäche, nennt die Namen ... Der behende gen Osten eilende Bach neben der Wallgasse in seinem „hygienisch" ausbetonierten Bett gab den Anlaß für das heimatkundliche Recherchieren: Wie heißt denn nur dieser Bach? „Der Speyerbach", erklärte der erste befragte Passant freundlich. „Der Rehbach natürlich!" belehrte ein anderer bestimmt Wie nun: Reh oder Speyer? Die eine Hälfte der rund 20 befragten Passanten entschied sich für den Speyerbach, die andere für den Rehbach. Alle aber hatten unrecht, denn an der Wallgasse fließt - der Floßbach. So sagt jedenfalls das Wasserwirtschaftsamt. Der Floßbach? Großes Staunen und beeindrucktes Schauen auf die plätschernden Wellen...„Da hat man uns in der Schule, in Heimatkunde was Falsches beigebracht". Durch Neustadts Kernstadtgebiet fließt überhaupt kein Rehbach. Hauptgewässer ist der Speyerbach, der im Nonnental Neustadter Gemarkung erreicht. Flugs durcheilt er die Vorstadt und gelangt, fast durchweg unter freiem Himmel, an das Streichwehr am Casimirianum. Hier wird ein Teil des Speyerbachwassers - seit Jahrhunderten übrigens - in den Floßbach umgeleitet. Dieser Bachlauf war der Transportweg für die Baumhölzer, später fing er nur noch das Hochwasser auf. Der Speyerbach nimmt seinen heute längst verrohrten unterirdischen Weg unter dem Marktplatz, dem Klemmhof, biegt unter der Marstallgasse in die Kellereistraße ab, macht nach einigen Metern wiederum einen Knick, nunmehr ostwärts unter der Friedrichstraße in die Konrad-Adenauer-Straße. Richtung Ostschule. Viele Neustadter erinnern sich wohl noch an die Brücke in der Friedrichstraße, wo heute die Laustergasse mündet und neben der einst das Gasthaus „Zur fröhlichen Pfalz" stand. Der Speyerbach bleibt weiter in seinem Rohrbett bis zum kleinen Wehr in der Wallgasse hinter dem Roxy-Kino. Der Floßbach eilt an der „Wasserscheide" am Casimirianum in eigenem Lauf nördlich zum Rittergartenbrunnen und in scharfem Knick zur Rittergartenstraße. Dort, wo heute das Karstadt-Gebäude steht, ging einst das Bachgängel als „Ufersträßchen" am Floßbach entlang. Dieser wurde bei der Umgestaltung dieses Stadtteils ebenfalls in ein Rohr gelegt, in dem er unter dem Strohmarkt fließt. Früher hieß dieser „Neptun-Platz". Der Floßbach schneidet dann die Friedrichstraße und tritt in der Wallgasse wieder ans Tageslicht. An dem kleinen Wehr am Roxy-Kino gibt es ein kleines, heftiges Treffen mit Mutter Speyerbach, danach sogleich wieder die Trennung; der Speyerbach eilt nach einigen gemeinsamen Schritten offen weiter, bis er unter dem Hof der Ostschule verschwindet, dann darf er an der Wiesenstraße wieder ans Tageslicht, fließt Richtung Schober-Fabrik. Der Floßbach läuft vom kleinen Wehr am Rollschuhplatz vorbei, begrenzt nördlich die Festwiese - der Speyerbach tut es südlich - und fließt einige Meter vor der Martin-Luther-Straße wieder mit dem Speyerbach zusammen. Damit ist das Floßbachabenteuer auch schon beendet; denn an der Winzinger Scheide, nicht weit vom Schulzentrum, zweigt der Speyerbach den neuen Tochterbach ab, den Rehbach nämlich, der schließlich in den Rhein mündet; ebenso wie der Speyerbach, der an der Hanhofer Scheide noch einmal die Hälfte seines Wassers in den Woogbach abgibt.

ub

 

An der Winzinger Wasserscheide

Wo Reh- und Speyerbach sich teilen

 

RPF, Datum unbekannt

Blickt man von den Hängen der Haardt zur Ebene, so leuchtet aus dem Grün der Wiesen die Heidmühle mit ihrem weißen Anstricch und ihren roten Dachziegeln dem Besucher gar freundlich entgegen. Die Heidmühle in Ihrer isolierten Lage hat auch ihre Geschichte, ist Sie doch die letzte Mühle im Bild der Stadt.

Seit der neue Besitzer die Mühle bewirtschaftet hat sich da unten manches geändert. So ist das alte Mühlrad verschwunden und durch eine Turbine ersetzt worden. Auch eine neue Brücke führt jetzt über den Bach.

In früheren Jahrhunderten hatten die Landmühlen viel mehr Bedeutung, waren sie doch die eigentlichen Ernährer der anliegenden Bewohner und trugen die schöne Bezeichnung "Nahrungshöfe". Es darf uns deshalb nicht wundern, daß sich die Landesfürsten der armen geplagten Müller annahmen, ihnen Schutz angedeihen zu lassen. Gar oft standen Streitigkeiten an der Tagesordnung, besonders wenn in trocknen Jahren der Bach merklich weniger Wasser gab und zudem noch die unnachsichtigen Bauern das Wasser des Baches auf ihrer Wiesen leiteten oder  gar die Holzflößer an der Wasserscheide das Wasser nach ihrerm Gebrauch ableiteten, indem man mit Stellbrettern das Wasser schwellte. An solche Streitgkeiten erinnert ein Gedenkstein unterhalb der Fabrik Helfferich an der Winzinger Wasserscheide. Aus mächtigen Quadersteinen ist hier eine spitze Landzunge zu einem Bollwerk gegen den LAuf des Baches errichtet worden und teilt Speyerbach und Rehbach. Der große Gedenkstein ruht vorn auf der Spitze und trägt auf beiden Seiten je eine alte Inschrift. Die älteste aus dem Jahre 1569 lautet:

Uns beiden chur und Fürsten

Thut nach dem wasser dürsten

Nicht nach unserem Mund

sondern daß die Müller recht mahlen kundt

Also schon damals hatten sich die Herrscher der Kurpfalz und dem Bistum Speyer in der Wasserfrage hierher bemühen müsse. Auf der anderen Seite des Steines lesen wir, daß unter der Regierung des Kurfürsten Karl-Theodor der vernachlässigte Wasserscheid wieder ausgebessert wurde. Die Inschrift lautet:

Als Carl-Theodor zu Pfalz Churfürst

Franz Christopf zu Speyer Bischof und hir

dieses Wasserschaid schadhaft war

wurde solches renovirt

wie es sich gebührt

im 1745sten Jahr.

Gerade durch die Holzflößer wurde die Wasserscheide zu Winzingen gar oft beschädigt. Aber auch der Kurfürst klagte im Jahre 1483 beim Neustadter Stadtrat, daß die Holzflößer ihm viel Schaden anrichten an den Forellen, "dieweilen wir dann unsere meiste Lust Fischen halber haben."

Wie klar und rein der Speyerbach einst war, bezeugt uns Merian im Jahr 1645; bei ihm heißt es: "Ein hüpsche lustige Stadt, durch welche ein frisches Wasser fleust, und gleichsamt die Stadt scheidet, auch fischreich ist, sonderlich von schönen Forellen, die gleichwohl geheget werden".

Auch heute noch an Sonn- und Feiertagen ist oft der Speyerbach so schön klar, daß man auf das Bachbett sehen kann, das ja jetzt wieder gereinigt wird.

H.M.Sauer 


 

Rheinpfalz, Datum unbekannt

Es klingt wie eine Sage: Speyerbach im Stadtgebiet einst Fischgewässer

In alter Zeit war Neustadt auch nicht arm an Berufen. So vermissen "wir heute den Beruf der Fischer. Solange nämlich der Speyerbach und die Nebenbächlein und Gräblein mit wasserhellem Element angefüllt waren, tummelten sich darin die Forellen in großer Zahl, so daß die Fischer ihrem Geschäft nachgehen konnten. Schreibt doch im Jahre 1645 der bekannte Reiseschriftsteller Zeiler: „Daß durch Neustadt ein frisches Wasser fließe, ein großer Fischreichtum vorhanden sei und es von schönen Forellen wimmle. Auch sei hier eine lustige Gelegenheit, um Krebse, Grundeln und Forellen zu fangen." Im Jahre 1591 gab die Stadt dem Fischer Jost Dünkeln den Armbrustergraben zum Fischen frei gegen eine Vergütung von 28 Gulden. Der Fischer solle aber den Graben in 14 Tagen ausfischen und obendrein dem Rat der Stadt außer einem Viertel Wein noch drei Essen an Fisch daraus abgeben. In den Stadtgräben, durfte ohne Erlaubnis niemand tischen. Da war aber im Jahre 1665 der Turmwächter Fabrizius, der im Stadtgraben Fische gefangen hatte. Der Turmwächter wurde zur Rede gestellt, ihm ein stärker Verweis gegeben und befohlen, andere Fische in den Graben zu setzen. Jene Zeit gab der Rat auch eine Fischordnung heraus. Die hier eingebrachten Fische durften zur Winterszeit nicht eher als um 8 Uhr morgens und in Sommerzeit um 6 Uhr auf dem Markt verkauft werden. Zuerst mußten die Fischhändler die Beamten, Pfarrer, Schultheißen, Bürgermeister und Ratsherren mit Fischen versorgen. An die Fremden durften erst dann Fische verkauft werden, wenn die Bürger mit solchen hinreichend versehen waren. Für die Preise war der Brunnenmeister zuständig. Im Jahre 1465 erhielten die Neustadter eine neue Wegegeltordnung  (Zollordnung). Von einem fremden Fischer wurde jeden Markttag 6 Pfennig an Zoll erhoben. In der gleichen Urkunde vom 25. Mai 1464 heißt es: „Die Stadt darf den Stadtgraben mit Fischen besetzen und ausfischen. Sonst hat nur der Kurfürst selbst das Recht, dort zu fischen." Erwähnt sei, daß in alter Zeit hier am Speyerbach am Fischmarkt eine Fischbrücke bestand. Noch können wir an der Mauer der Stiftskirche Fische eingeritzt erkennen, daraus ist zu ersehen, daß der Fischmarkt sich einst in unmittelbarer Nähe der Kirche befand. Im Jahre 1618 werden in Neustadt der Fischer Nikolaus Wild und Marx Many genannt. Ein Hans Many war ums Jahr 1670 Fischermeister und empfing seine Bestallung von Friedrichsburg-Mannheim. Gefischt wurde früher auch außerhalb der Stadt im Geltwiesen- und Rotwiesengraben. Während der Fischermeister die Forellen und Äschen fing, gebührten die andern Fische dem Spitalmeister. Im 17. Jahrhundert war am Viehweg der Spitalweiher.

H. M. Sauer


 

Fische fliehen in die letzten Grabenpfützen

 

Die Rheinpfalz vom 23.07.1987

Reinigung der Bäche immer wieder Gefahr für die Tierwelt - Geschützte Arten bedroht

NEUSTADT (hhi). In Neustadt sitzen seltene Fische auf dem Trockenen. Das sogenannte Abschlagen zunächst des Reh- und jetzt des Speyerbaches zur Reinigung durch den Gewässerverband legte auch dieses Jahr Gräben trocken - was die Tierwelt nicht überIebt

Das Abschlagen des Rehbaches in der vorigen Woche führte zur Austrocknung des Saugrabens bei Haßloch. Je nach Beschaffenheit des Grabens lagen sodann am Grunde zwei bis zehn Stichlinge je laufen den Meter. Hin und wieder gesellte sich eine Bachschmerle dazu. Beide Fischarten sind infolge der Gewässerverschmutzung in ganz Deutschland im Bestand bedroht. Der frühere Vorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz, Andreas Ness, der gerade Gräben im Auftrag der Gemeinde Haßloch untersucht, berichtet, daß die Bachschmerle erst vor einigen Wochen heimisch geworden war. Diese Besiedlung war eine Folge, von Biotopverbesserungen: Auf einem Teilstück darf inzwischen der einst schnurgerade Graben in Mäandern schweigen. Wissenschaftlich, interessant wäre natürlich der Vergleich gewesen, wie sich die Natur in diesem Bereich entwickelt, im Gegensatz zum nicht renaturierten Stück.

Jetzt wird der Speyerbach geputzt. Das bekamen Stichlinge und Bachschmerlen im Kandelgraben zu spüren, der vom Speyerbach abzweigt. Am Montag schwand das Wasser aus den ersten 200 Grabenmetern. Die Fische flohen in die letzten Pfützen - jetzt liegen sie gehäuft dort. Andreas Ness betont, daß neben den Fischen eine Vielzahl von Organismen das Austrocknen nicht überlebte. Der Kandelgraben beherbergte eine große Artenvielfalt an Schwimmkäfern, Eintagsfliegen-Larven, Süßwasserschnecken und -muscheln. Unter den Gräben der Ebene zählt der Kandelgraben eher zu den saubereren. Daß der Gewässerverband sich einiges einfallen ließ, um bei der Reinigung das Leben in Speyer- und Rehbach zu schonen, betont auch Andreas Ness. In diesem Jahr fielen auch der Erbsen- und der Rückgängergraben nicht mehr trocken, was bislang regelmäßig Hader zwischen Gewässerverband und Naturschützern auslöste. Allen diesen Gräben ist gemeinsam, daß ihre Abzweigungen aus dem Speyerbach zu hoch liegen, als daß während der Bachreinigung noch Wasser einströmen könnte. Zu stark muß dabei der Wasserstand von Speyer- und Rehbach gesenkt werden. Ness: „Am besten wäre es, wenn durch einfache Vorrichtungen alle Gräben, die von Speyer- und Rehbach abzweigen, vor der Trockenheit während der Bachreinigung bewahrt blieben - so wie der Erbsen-und der Rückgängergraben".


 

 

Die Holzdrift in der Pfalz

Ein geschichtsträchtiges Gewerbe

 

Rheinpfalz, Datum unbekannt

 

Über die Flößerei auf Speyerbach und Rehbach - Neustadter Chronik berichtet schon aus dem Jahre 1403 - Mannheimer Holzverordnung enthält 32 Punkte

Von unserem Mitarbeiter Hermann Michael Kaufmann


Holz war schon immer ein Rohstoff, den die Wirtschaft benötigte. Nun ist es heute, trotz aller Motorisierung, sehr oft noch ein Problem, das Holz an Ort und Stelle zu bringen. Aber nicht nur heute spielt der Holztransport eine große Rolle, auch früher schon war er ein gewichtiger Faktor. Versetzen wir uns einmal einige Jahrhunderte zurück, als das Holz in der Pfalz noch getriftet werden mußte. Schon in alter Zeit war man darauf angewiesen, das Holz aus abgelegenen Wäldern den bevölkerten Gegenden auf dem Wasserwege zuzuführen. Um das Holz zu flößen, benutzte man die Speyer mit ihren Nebenbächen, und im Neustadter Tal die Hochspeyer. In der Neustadter Chronik wird davon schon vom Jahre 1403 berichtet: Die pfälzischen Beamten wollen von den Flößern für die Vergünstigung des Holzflößens eine Abgabe erheben. Auf eine diesbezügliche Beschwerde des Rats und der Bürgerschaft entscheidet König Rupprecht, daß der Bach den Flößem das ganze Jahr hindurch zum Flößen frei stehe und niemand sie hindern oder stören dürfe. Preisregelung anno 1431.

1431 setzt das Amt Neustadt in Verbindung mit dem Rate die Holzpreise fest und berücksichtigt dabei besonders das auf dem Speyerbach geflößte Holz. Eine neue Holzmacher- und Flößerordnung in 12 Artikeln wurde im Jahre 1555 durch den Vizedom, den Schultheiß und den Rat eingeführt. Darin wurde festgesetzt, daß zum Flößen bei Elmstein und Iggelbach acht neue Woge angelegt werden sollen, und zwar vier unter dem Speyerbrunnen und vier am Glattbrunnen. Fast 200 Jahre später, 1756, läßt der Kurfürst - auf das Anmaßen des Bischofs von Speyer - von dem an der Burg Spangenberg und an dem speyerischen Dorf Grevenhausen vorbeigeflößten Holz für Dauben, Wingertpfahle und Balken einen Zoll erheben

 

Hoher Herr tut Unmut kund

Am 26. August 1757 erschien eine Bach-Verordnung über die Flößerei auf dem Speyerbach. Sie kam aus Mannheim und war von der Kurpfälzischen Hoffkammer im Auftrag, des damaligen Pfalzgrafen Carl Theodor erlassen worden. Der hohe Herr hatte allerhand Gründe, diese Bachverordnug herauszugeben, denn sie beginnt mit folgenden Worten: „Tuen hiermit kund und zu wissen, dass, nachdem auf der sogenannten Neustadter - Speierer - und Rehbach in dem Floßwesen allerhand nachteilige Unordnungen vorgegangen, und denen an den Bachen begüterten Müllern und Untertanen, aber auch sowohl den Herrschaftlichen, als gemeinen Waldungen unersetzlicher Schaden zugefügt worden ist, weshalb viele Beschwerden eingegangen sind."

 

Herrschaftliches Holz

Die Verordnung besteht aus 32 Punkten; einige bemerkenswerte Dinge wollen wir herausgreifen. Zuerst wird einmal allen in- und ausländischen Holzgewerblern erlaubt, sich vom Speyerbrunnen an der Weidenthaler-, Neustadter- und Rehbach bis in den Rhein mit Holzflößen zu bedienen. Dann wird die Flößungszeit festgesetzt und die Qualität. Von dem zu verflößenden Brandholz dürfen im März, wo das Wasser am stärksten ist, sechs- bis siebenhundert Klafter und von Juni bis Herbst aber nur vier- bis fünfhundert Klafter verflößt werden. Da die Bach-Staaden stark beschädigt wurden, wird die Floßung von Bauholz-Bord und Diel untersagt.

„Bei namhafter Straf solle sich keiner der Holzgewerber künftighin unterstehen, dergleichen grobes Gehölz einzuwerfen." Das Herrschaftliche Holz aber, sei es zur Hofhaltung oder für das Bauwesen notwendig, sollte mit Vorzug geflößt werden und die Holzgewerber hatten sofort Platz zu machen.

Um Schäden zu vermeiden, mußten von Speyerbrunn bis zur Papiermühle bei 700 Klafter zwanzig Mann Begleitpersonal und welter bis zum Rhein 25 Mann gestellt werden. Bei weniger Holz mindestens 15 beziehungsweise 20 Mann. Bei Schäden ist für jeden fehlenden Mann eine Strafe von einem Gulden zu erheben. Den Müllern von St. Lambrecht wurde eine Vergütung von einem Gulden gewährt, wenn durch Holzflößung ein Mühlenstillstand von 24 Stunden herbeigeführt wurde.

 

Bischöflicher Bachzoll

Auch Holzdiebstähle scheinen des öfteren vorgekommen zu sein, denn in der Verordnung heißt es, daß eine beträchtliche Holzquantität „zum Schaden der Holzgewerber und Liferanten nächtlicher weil entfremdet worden ist." Die Bachverordnung schließt damit, daß der Bachinspektor angewiesen ist, die Bach mehrmals und wenn geflößt wird, wöchentlich einmal zu besichtigen. Die Holzgewerber sind zu veranlassen, die Schäden sofort zu beheben. Die übrigen Defekte sind der Kurfürstlichen Hofkammer zur sofortigen Reparation anzuzeigen. Vom Jahr 1778 wird berichtet: Die kurpfälzische Regierung verdrängt die Anmaßungen des Bischofs, dessen Amt in Kirrweiler durch den Zöllner in Grevenhausen von dem vorbeiflößenden Holz einen sogenannten Bachzoll erhebt, indem sie ziemlich derb das Ungereimte des neuen Zolls darlegt. Zugleich erklärt sie, daß die bischöfliche Regierung nur von solchem Holz Zoll verlangen könne, welches für die bischöflichen Orte bestimmt ist, und daß sie mit Bezug auf die Konferenz von 1755 die Stadt Neustadt bei ihren hergebrachten Rechten und Privilegien kräftigen schützen werde. Wie notwendig auch damals schon das Holz für die größeren Städte war, geht aus einem Rats-Protokoll der Kufürstlichen Hofkammer hervor, welche am 15. Februar 1792 den Bewohnern von Elmstein, als Antwort auf ihre Beschwerde wegen der Holzrechte, bedeutet: Flößen sei zur Sommerzeit ein altes Herkommen, würde es eingestellt, so müßten die Stadt Mannheim und Umgegend auf den größten Teil des Holzes verzichten. Später war unter französischer Verwaltung im Pfälzerwald das Coupen-System gebräuchlich, das heißt, das gesamte Holz eines Schlages wurde an den Meistbietenden verkauft. Das Triften des Holzes und der Verkauf auf den Holzhöfen blieb Privaten überlassen. Als die Pfalz 1816 an Bayern zurückfiel, wurde das Triften des Holzes und die Verwaltung der Holzhöfe vom Staat übernommen und 1817 ein eigenes Triftamt errichtet, zu dem auch das Elmsteiner Gebiet gehörte. Hier wurden zur Trift benutzt der Erlen-, Legel-, Breiten- und Helm- bach mit ihren Woogen oder Klausen. Diese wurden durch Einfassung mit Mauerwerk oder Flechtwerk besonders hergerichtet.

 

Triftmeister Nieß

Die Elmsteiner Arbeiter hatten die Aufgabe, das Holz einzuwerfen, die Flöße zu regulieren und das Holz an hierzu bestimmten Plätzen wieder aus dem Wasser zu ziehen und aufzuspeichern. Sie waren mit ihren langen Stangen auch in der Vorderpfalz eine bekannte Erscheinung. Der erste Triftmeister in Neustadt, 1817, hieß Nieß. Ihm war der Triftmeister in Elmstein untergeordnet: Seine Wirksamkeit erstreckte sich bis zur Kreuzbrücke. Der Holzhof von Neustadt lag im sogenannten Böbig, unterhalb Winzingen. Die Schere bei der Schliffbrücke diente zu Triftzwecken. Ein Flößkanal ging vom Rehbach bei Schifferstadt bis zur Isenach bei Frankenthal. In den 1880er Jahren wurde nur noch bis Sattelmühle geflößt, von wo das Holz per Achse bis zum Holzverladeplatz an der Hauptbahn, nahe der Kreuzbrücke, befördert wurde. Um 1900, nach Fertigstellung der Bahnstrecke Lambrecht-Sattelmühle, wurde es direkt verladen.

 

Schloßhannes im Amt

Seit dem Tode des letzten Trifftmeisters in Neustadt 1903 war das Triftwesen zuerst dem Forstamt Elmstein-Nord, dann Neustadt-Nord und zuletzt Lambrecht nebenbei zugeteilt gewesen. Der langjährige Triftaufseher Michael Haag kam schon 1895 als Holzaufseher nach Speyer. Sein Nachfolger wurde Johann Fath, der sogenannte Schloßhannes - geboren im Felsenkeller der Burg. Im November 1908 hörte die Trift ganz auf, 1909 übernahm die Elmsteiner Talbahn den Transport.

 

 

 

 

 

 

 

 


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